Pflanzen mit dem Artepitheton officinalis: Die heilende Vielfalt der Natur

Dir ist sicherlich schon aufgefallen, dass das lateinische Wort "Officinalis" immer wieder vorkommt, wenn es um Pflanzen geht. Dies hat einen guten Grund, denn das Artepitheton* "Officinalis" wurde im 18. Jahrhundert verwendet, um Heilpflanzen zu kennzeichnen, die als "apothekentauglich" galten. Es war sozusagen eine Art Absicherung, ähnlich wie heutzutage Health Claims.

Apotheke Heilkraeuter

*Artepitheton: Das Artepitheton ist ein Begriff aus der biologischen Taxonomie und bezeichnet den zweiten Teil des wissenschaftlichen Namens einer Art. Der wissenschaftliche Name einer Art besteht aus dem Gattungsnamen (erster Teil) und dem Artepitheton (zweiter Teil). Das Artepitheton kann entweder beschreibend sein und Merkmale der Art widerspiegeln oder zu Ehren einer Person vergeben werden. Es wird kursiv oder in Lateinschrift geschrieben.

Im sinne der pflanzen ist der Artepitheton der Zweite Name: Lavandula officinalis


Lavendel Apotheke Heilpflanze


Health Claims sind Aussagen über die gesundheitlichen Auswirkungen eines Produkts oder einer Substanz auf den menschliche Körper. Unternehmen oder Hersteller können solche Aussagen machen, um ihre Produkte zu bewerben und Kunden anzuziehen. Health Claims können positive Effekte auf die körperliche Gesundheit versprechen, wie beispielsweise Gewichtsabnahme, Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems oder Stärkung des Immunsystems. In einigen Ländern gibt es jedoch strenge Vorschriften und Richtlinien, die die Verwendung von Health Claims regeln, um Verbraucher vor irreführenden oder falschen Behauptungen zu schützen.

Früher verwendete man also das Wort "Officinalis", zum Beispiel bei Rosmarinus officinalis (Rosmarin). Dadurch wusste jeder Apotheker sofort, dass es sich um eine apothekentaugliche Heilpflanze handelte, die tatsächlich Wirkung zeigte. Nicht jede Pflanze und nicht jedes Öl erhielt den Ehrentitel "Officinalis".

Der Begriff "officinalis" stammt aus dem Lateinischen und wird verwendet, um anzugeben, dass eine bestimmte Pflanze medizinische Eigenschaften oder Verwendungen hat. Die Bezeichnung "officinalis" leitet sich vom lateinischen Wort "officina" ab, was so viel wie "Arbeitszimmer" oder "Werkstatt" bedeutet. Damit wollte man verdeutlichen, dass diese Pflanze eine offiziell anerkannte medizinische Verwendung hat. Pflanzen, die den Namenszusatz "officinalis" tragen, sind oft in der traditionellen Medizin weit verbreitet und wurden für ihre heilenden Eigenschaften genutzt.

Es ist wichtig, dies zu wissen, da die lateinischen Namen immer noch verwendet werden. Wir können enorm von diesem alten Wissen lernen und profitieren.

Die 20 besten Pflanzen mit dem Artepitheton officinalis für natürliche Heilung und Gesundheit

Heilpflanzenfeld

1. Salvia officinalis (Gemeiner Salbei)
2. Rosmarinus officinalis (Rosmarin)
3. Mentha officinalis (Echte Minze)
4. Melaleuca alternifolia (Teebaum)
5. Chelidonium majus (Schöllkraut)
6. Lavandula officinalis (Lavendel)
7. Matricaria chamomilla (Echte Kamille)
8. Equisetum arvense (Ackerschachtelhalm)
9. Thymus vulgaris (Thymian)
10. Calendula officinalis (Ringelblume)
11. Verbascum thapsus (Königskerze)
12. Hypericum perforatum (Johanniskraut)
13. Urtica dioica (Grosse Brennnessel)
14. Humulus lupulus (Hopfen)
15. Filipendula ulmaria (Mädesüss)
16. Achillea millefolium (Schafgarbe)
17. Artemisia vulgaris (Beifuss)
18. Betonica officinalis (Betonie)
19. Leonurus cardiaca (Herzgespann)
20. Althaea officinalis (Echte Heilpflanze)

200 Jahre später wissen wir durch wissenschaftliche Studien, dass jede einzelne aufgelistete Officinalis tatsächlich wirksam ist. Es ist unglaublich, dass damals und sogar noch viel früher ein so breites Wissen über die Heilkraft der Pflanzen und ihre Heilkräuter und Wirkungen durch Beobachtungen und Testimonials bekannt war, ohne jegliche Studien oder Werbekampagnen. Einfach genial.

Natürlich gilt sowohl heute als auch damals, selbst nachzudenken. Weder der Name Officinalis noch Health Claim garantieren irgendeinen Nutzen. Obwohl mir persönlich die damalige Officinalis vertrauenswürdiger erscheint, ist das kein sicherer Beweis.

Heilpflanzen in antiken Kulturen: Von den ägyptischen Pharaonen bis zur chinesischen Medizin

Aegyptische Heilpflanzen

Viele antike Kulturen, darunter die alten Ägypter, Griechen, Inder und Chinesen, waren für ihr Wissen über Heilpflanzen bekannt. Die alten Ägypter verwendeten pflanzliche Heilmittel in ihrer Medizinpraxis. Der griechische Arzt Hippokrates erforschte verschiedene Heilpflanzen und gilt als Vater der Medizin. Die indische Ayurveda-Medizin basiert auf pflanzlichen Heilmitteln, die seit Tausenden von Jahren verwendet werden.

Die traditionelle chinesische Medizin nutzt ebenfalls seit mehr als 2.500 Jahren Heilpflanzen zur Behandlung von Krankheiten. Diese Kulturen prägten die Entwicklung der pflanzlichen Medizin und trugen zur Erforschung und Nutzung von Heilpflanzen bei.

Die Heilkraft der Natur: Entdecke die 20 besten Pflanzen der traditionellen chinesischen Medizin

Ginseng Pflanze und Wurzel Heilpflanze

1. Ginseng (Panax ginseng)

2. Goji Beeren (Lycium barbarum)
3. Mandelöl (Prunus dulcis)
4. Chinesische Engelwurz (Angelica sinensis)
5. Reishi Pilz (Ganoderma lucidum)
6. Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum)
7. Poria (Wolfiporia extensa)
8. Chinesischer Schneeball (Viburnum odoratissimum)
9. Nachtkerzenöl (Oenothera biennis)
10. Chrysanthemenblüten (Chrysanthemum morifolium)
11. Kamelienöl (Camellia japonica)
12. Weisser Pfeffer (Piper nigrum)
13. Nori Algen (Porphyra)
14. Sennesblätter (Senna alexandrina)
15. Rehmannia (Rehmannia glutinosa)
16. Aprikosenkerne (Prunus armeniaca)
17. Zistrose (Cistus incanus)
18. Gelbwurz (Curcuma longa)
19. Engelstrompete (Datura)
20. Astragalus (Astragalus membranaceus)

Auch die heutige Medizin und ihre Medikamente bestehen zu einem beträchtlichen Teil aus pflanzlichen Wirkstoffen.

Die kunstvolle Sprache der chinesischen TCM-Kräuter: Eine Reise in die Welt der Bezeichnungen und Wirkungen

In China gibt es ebenfalls Bezeichnungen für Kräuter, um ihre Wirksamkeit in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) zu kennzeichnen. In der TCM wird die Wirksamkeit von Heilkräutern aufgrund ihrer therapeutischen Eigenschaften und der langjährigen klinischen Erfahrung bestätigt.

Allerdings wird in der chinesischen Medizin die Wirksamkeit nicht unbedingt durch den Zusatz "officinalis" festgestellt, wie es in Europa der Fall ist. Stattdessen verwenden chinesische TCM-Kräuter eine spezifische Terminologie, um ihre Funktionen und Indikationen zu beschreiben.

Ein Beispiel für die spezifische Terminologie der chinesischen TCM zur Beschreibung von Kräutern ist die Verwendung von Begriffen wie "Geschmack" und "Temperatur". In der chinesischen TCM werden Kräuter basierend auf ihrem Geschmack und ihrer Temperatur klassifiziert.

Zum Beispiel wird die Pflanze Ginseng in der chinesischen TCM als "süss und warm" beschrieben. Dies bedeutet, dass Ginseng einen süssen Geschmack hat und eine wärmende Wirkung auf den Körper hat. Ginseng wird oft verwendet, um den Energiefluss im Körper zu stärken und die Immunität zu verbessern.

Energiefluss TCM

Ein weiteres Beispiel ist die Pflanze Schisandra, die als "sauer und kühl" beschrieben wird. Diese Beschreibung zeigt an, dass Schisandra einen sauren Geschmack hat und eine kühlende Wirkung auf den Körper hat. Schisandra wird häufig verwendet, um die Leberfunktion zu verbessern und Stress abzubauen.

Die chinesische TCM verwendet auch spezifische Begriffe wie "Qi-tonisierend", "Blut-verwurzelnd" oder "Feuchtigkeit-trocknend", um die spezifischen Indikationen und Wirkungen von Kräutern zu beschreiben. Diese Beschreibungen helfen den TCM-Praktizierenden, die richtigen Kräuter für bestimmte Symptome oder Krankheiten auszuwählen.

Durch die Verwendung dieser spezifischen Terminologie kann die chinesische TCM genauere Informationen über die Funktionen und Indikationen von Kräutern vermitteln, um eine individuelle, auf den Patienten zugeschnittene Behandlung zu ermöglichen.

Von Fernost nach Europa: Die Wunder der Chinesischen Heilpflanzen im 19. Jahrhundert

Einige chinesische Heilpflanzen haben das Artepitheton officinalis in ihrem wissenschaftlichen Namen.

Zum Beispiel ist der wissenschaftliche Name von chinesischem Beifuss "Artemisia officinalis". Weitere Beispiele sind "Astragalus membranaceus" (chinesische Tragantwurzel), "Rehmannia glutinosa" (chinesische Rehmannia), "Rhodiola rosea" (chinesisches Rosenwurz) und "Scutellaria baicalensis" (chinesischer Baikal-Schädelkappe). Diese Arten werden aufgrund ihrer medizinischen Eigenschaften oft in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet.

Weil sie auch für die Europäer wertvoll und wirksam waren, erhielten sie das Artepitheton officinalis.

Hinterlasse einen Kommentar

Die Kommentare werden moderiert, bevor Sie aufgeschalten werden.