Lichtschutzfaktor aus der Natur

Der Sommer kommt – und mit Sonne satt. Die geniessen wir gerne im Park oder Garten, an See oder Strand, bei ausgedehnten Radtouren oder Wanderungen. Doch zu viel Sonne schadet unserer Haut: Wer es mit dem Sonnenbad übertreibt, holt sich schnell einen Sonnenbrand. Der ebbt zwar nach ein paar Tagen wieder ab – irreparable Schäden aber bleiben. Nicht nur altert Haut, die regelmäßig übermäßiger UV-Strahlung ausgesetzt wird, schneller. Sie wird auch faltig und lederig. Zellveränderungen können mit der Zeit zudem zu Hautkrebs führen.


Um solchen Zellveränderungen vorzubeugen, empfiehlt es sich, bei längeren Aufenthalten im Freien einen Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor aufzutragen. Apotheken, Drogerien und Supermärkte bieten dazu unzählige Mittel an. Das Problem: Die Cremes und Sprays stecken voller Chemie. Und die schadet nicht nur der Haut, sondern verunreinigt auch das Wasser in See oder Meer sowie das Grundwasser.

Viele der in den Sonnenschutzprodukte enthaltenen Stoffe wie scharfe Alkohole, künstliche Duftstoffe, Parabene, toxische Lösungsmittel und Erdölrückstände gelten als besonders hautschädlich und können Allergien auslösen. Mikroplastik und andere Inhaltsstoffe aus Sonnencremes setzen zudem den Lebewesen in Gewässern massiv zu.

Auf natürlichen Sonnenschutz setzen

Eine Alternative sind da natürliche Sonnenschutzmittel wie naturbelassene Pflanzenöle. Sie schützen gerade empfindliche Haut vor einem Zuviel an UV-Strahlung. Doch die Öle können noch mehr: Mit ihren ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen, Antioxidantien und Mineralien pflegen sie die Haut und wirken regenerierend, feuchtigkeitsspendend und straffend. Zudem sind vor allem native Öle in Bioqualität frei von Chemie und Pestizid-Rückständen. Weiteres Plus: Pflanzenöle behindern die Bildung des lebenswichtigen Vitamin D nicht.


Aber Achtung: Die chemiefreien natürlichen Sonnenschutzmittel bieten meist nur einen kleinen Lichtschutzfaktor. So Sie eignen sie sich vor allem für dunklere Hauttypen, bereits vorgebräunte Haut, ein Sonnenbad im Schatten oder kurze Aufenthalte im Freien. Menschen mit heller, sonnenempfindlicher Haut und Kleinkinder sollten auf dagegen auf konventionelle Sonnenschutzmittel setzen.

Gut für die Haut: Jojobaöl und Sheabutter

Zu den wohl bekanntesten natürlichen Sonnenschutzmitteln zählt Jojobaöl. Es dient dank seines natürlichen Lichtschutzfaktors von 6 auch oft als Grundlage für Biosonnenöle. Zudem macht Jojobaöl die Haut elastisch, wirkt feuchtigkeitsspenden und beugt so der Faltenbildung vor. Außerdem ist es entzündungshemmend und sorgt für eine lang anhaltende Bräune.


Sheabutter wird aus den Fruchtkernen des südlich der Sahelzone in Afrika wachsenden Karitébaumes gewonnen und auf dem sonnenreichen Kontinent bereits seit Jahrhunderten als Creme und Heilmittel verwendet. Als reichhaltige Creme kommt sie nicht nur bei Hautproblemen wie Ekzemen, Neurodermitis oder Allergien, zur Unterstützung der Wundheilung und Narbenbehandlung, als Mittel gegen Spliss und Schuppen sowie als Erste Hilfe bei Sonnenbrand zum Einsatz.

Sheabutter legt sich zudem wie ein Schutzfilm auf die Haut und schirmt sie so vor aggressiven Umwelteinflüssen wie hoher Sonneneinstrahlung oder kaltem Wind ab. Mit ihrem Lichtschutzfaktor von 4 schützt sie vor UV-Strahlen. Gleichzeitig regeneriert sie die nach dem Sonnenbad strapazierte Haut, indem sie Feuchtigkeit spendet und angegriffene Zelle repariert. So beugt sie trockener Haut und Schuppung vor und fördert eine natürlich schöne Bräune.


Sonnenschutz aus der Küche

Bio Kokosoel Sonnenschutz LSF

Doch auch in der Küche finden sich zahlreiche natürliche Sonnenschutzmittel. Allen voran bieten Olivenöl und Kokosöl einen hohen Lichtschutzfaktor. In der Studie "In vitro sun protection factor determination of herbal oils used in cosmetics" brachten es beide Öle auf einen Lichtschutzfaktor von 8.


Neben seinem natürlichen UV-Filter ist Kokosöl reich an Carotin, macht die Haut geschmeidig und erhöht ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen. Darüber hinaus besticht es mit seinem angenehmen Geruch, verleiht der Haut einen wundervollen Glanz und verstopft die Poren nicht. Und die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure wehrt wirkungsvoll Zecken ab.


Feuchtigkeitsspendend und beruhigend wirkt auch Olivenöl. Einziger Nachteil: Das Öl liegt sehr schwer auf der Haut und zieht nicht ein, gerade im Sommer sieht diese schnell ölig aus. Einen etwas geringeren Lichtschutzfaktor von 6 weist dagegen Rizinusöl auf. Das Öl ist allerdings sehr zähflüssig und sollte deshalb am besten mit einem flüssigeren Trägeröl vermischt werden.


Mandelöl bietet einen Lichtschutzfaktor von 5; Walnussöl einen von 4. Beide Öle färben die Haut leicht braun und verleihen ihr so einen gesunden, sonnengebräunten Touch. Ebenfalls einen leicht tönenden Effekt sowie einen Lichtschutzfaktor von 4 weist Sanddornfruchtfleischöl auf. Zudem ist es reich an Vitaminen und Mineralstoffen, Flavonoiden und Carotinoiden.


Mit einem Lichtschutzfaktor von 3 nährt Avocadoöl die Haut intensiv. Zudem bindet das Öl die Feuchtigkeit der Haut, ist sehr vitaminreich, schützt vor freien Radikalen und unterstützt die Zellerneuerung der Haut. Auch Senf- und Chalumoograöl kommen auf einen Lichtschutzfaktor von 3.


Sesamöl blockt mit seinem Lichtschutzfaktor von 2 immerhin nach bis zu 30 Prozent der UV-Strahlen ab, ist reich an Antioxidantien und schützt die Haut somit vor freien Radikalen. Zudem hält es die Haut feucht und macht sie geschmeidig.


Mit seinen sehr strengen Eigengeruch eignet sich Neemöl dagegen weniger als Beautyprodukt. Das Öl ist zudem bei Zimmertemperatur sehr zäh, seine Konsistenz erinnert an Wachs. Und auch als Sonnenschutzmittel ist Neemöl eher wenig beliebt, lässt es doch mit einem Lichtschutzfaktor von 1,5 etwa 65 Prozent der UV-Strahlen durch. Damit hat es von allen getesteten Pflanzenölen den niedrigsten Schutzwert.


Gar keinen Sonnenschutz, dafür aber viel Pflege nach dem Sonnenbad bietet Babassuöl. Das aus einer Palme gewonnene Öl wirkt kühlend und hat einen angenehmen Effekt auf kleine Hautreizungen, wie sie bei einem Sonnenbrand entstehen. Darüber hinaus spendet Babassuöl Feuchtigkeit und wirkt so trockener Haut und Schuppen vor.


Vorsicht bei ätherischen Ölen

Doch Achtung: Nicht jedes Öl eignet sich als natürliches Sonnenschutzmittel. Vor allem ätherische Öle wie Lavendelöl oder Teebaumöl sollten nicht unbedacht vor dem Sonnenbad aufgetragen werden. In Verbindung mit hoher Sonneneinstrahlung können hier toxische Hautreaktionen auftreten. Schwitzen verstärkt diesen Effekt gar noch. Die Risiken reichen von Rötungen und Juckreiz über Ekzeme bis hin zu Blasenbildungen. Zudem verfärben ätherische Öle die Haut und sorgen so für unschöne Flecken, die sich auch mit Wasser und Seife nicht abwaschen lassen.

 

Aber vergesst nie die Sonne zu Lieben. Die Sonne gibt sehr viel mehr als Sie nimmt. 

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